Australische Inseln an der Ostküste

Die australische Ost- und Südostküste ist mit den vier großen Ballungsräumen Brisbane, Canberra, Melbourne und Sydney nicht nur die am dichtesten besiedeltste, sondern auch die am intensivsten touristisch geprägte und genutzte des Landes. Die gut 70 Kilometer lange Gold Coast mit ihren nicht enden wollenden Sandstränden südlich von Brisbane, das UNESCO-Weltnaturerbe Great Barrier Reef in Queensland, die 250 Kilometer lange Küstenstraße Great Ocean Road in Victoria und die größte Stadt Australiens Sydney in New South Wales zählen zu den bekanntesten und meistbesuchten Attraktionen in „Down Under“. Doch an der Ostküste Australiens gibt es außerdem viele traumhafte Inseln. Diese drei australischen Inseln sollte man auf jeden Fall gesehen haben.

Hierzulande eher noch Geheimtipps sind jedoch die der Ostküste vorgelagerten Inseln Fraser Island, Magnetic Island und Whitsunday Islands in Queensland. Jedes der landschaftlich reizvollen Eilande hält für Besucher eine ganze Reihe an sehenswerten Natur- und Kulturdenkmälern sowie tollen Freizeitmöglichkeiten parat.

Australiens Inseln an der Ostküste

An der Ostküste Australiens gibt es viele traumhafte Inseln. Diese drei australischen Inseln sollte man auf jeden Fall gesehen haben:

Fraser Island
Whitsunday Islands

#1 Fraser Island

Die Aborigines nannten sie einst ganz zu Recht „Paradies“

Eine üppige Fauna und Flora mit reichhaltigem Angebot an Fisch und Meeresfrüchten, Vögeln sowie zahlreichen Nutzpflanzen sorgten seit mindestens 5.500 Jahren für beste Lebensbedingungen für den ansässigen Butchulla-Stamm. Bis zu 3.000 Bewohner sollen sich auch gut von Schildkröten, Beeren, Honig, Nektar und Wurzeln ernährt haben. Im Schöpfungsmythos „Traumzeit“ wurde der 1.840 km² großen Insel deshalb der Name des Geistes „K’gari“ (Paradies) gegeben. Eine wichtige Rolle in der Legende spielen die bis zu 200 Meter hohen Sanddünen Teewah Coloured Sands (The Pinnacles) bei Nossa. Das paradiesische Leben auf der größten Sandinsel der Welt sollte für die Aborigines jedoch mit der Ankunft und Inbesitznahme von „Great Sandy Island“ durch Kolonialisten ein jähes Ende finden. 1836 rettete sich Kapitän James Fraser samt seiner schwangeren Frau Eliza und weiteren Überlebenden nach einem Schiffsunglück auf die Insel. Die Ureinwohner versorgten die Ankömmlinge, aber Fraser und viele Seeleute starben dennoch. Nachdem Eliza gerettet wurde und sich über die angebliche Brutalität der Inselbewohner beklagt hatte, wurden viele bei Massakern von Siedlern umgebracht. Zwischen 1840 und 1991 sorgten großflächige Rodungen, Sandabbau und Ölbohrungen sowie militärische Nutzung für Umweltschäden auf Fraser Island. 1971 wurde schließlich der knapp 2.200 km² große Great Sandy National Park gegründet, 1992 dann die gesamte Insel zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt.

Ausflüge und Sehenswürdigkeiten auf Fraser Island

Heute besuchen ca. 350.000 bis 500.000 Gäste Fraser Island pro Jahr, viele möchten die letzten dort in freier Wildbahn lebenden Dingos sehen. Die Insel und über 100 Süßwasserseen wie der Lake McKenzie und der Lake Wabby sind beliebte Angelreviere. Besonders gut beißen Barsche, Makrelen, Brassen, Dorsche, Plattköpfe und Sardinen an. Weitere empfehlenswerte Ausflugsziele sind die Landzunge Indian Head am Seventy Five Mile Beach und der Leuchtturm Sandy Cape Light von 1870 an der Nordspitze. Ein bekannter Ferienort mit vielen Unterkünften ist die Siedlung Happy Valley, eine schöne Wanderstrecke der 90 Kilometer lange „Fraser Island Great Walk“.

Meine Tipps für Fraser Island

Auf Fraser Island gibt es so viel zu entdecken! Wir haben uns von Hervey Bay aus mit Fraser Explorer Tours auf den Weg gemacht und für einen Tag die größte Sandinsel der Welt erkundet.

#2 Magnetic Island

Die Naturschönheit zieht Kompasse und Gäste magnetisch an. Der Wulguru-Stamm lebte schon Tausende von Jahren auf der knapp 51.000 km² großen Insel „Yunbenun“ im Nordosten Queenslands, als diese 1770 von Kapitän James Cook entdeckt und im Laufe des 19. Jahrhunderts von Siedlern in Besitz genommen wurde. Schon bevor Magnetic Island 1875 zu einer Quarantänestation erklärt wurde, entwickelte sich die Picnic Bay im Südosten zu einem der ersten dauerhaft von Weißen bewohnten Orte. Zwischen 1890 und 1900 entstanden die ersten Hotels und Unterkünfte auf der Insel, zu den ersten Gästen zählten Korallen- und Mineraliensammler. Hier kann auch die denkmalgeschützte Seebrücke „Picnic Bay Jetty“ besichtigt werden. Im Zweiten Weltkrieg diente das Eiland als Marinestützpunkt der australischen Marine. Die Überreste des Militärpostens „Magnetic Battery“ im Hinterland von Horseshoe, Florence und Arthur Bay können bei Touren auf dem ca. 4 Kilometer langen Wanderweg „The Forts Walk“ besichtigt werden. Im Dezember 1971 zerstörte der tropische Wirbelsturm „Althea“ fast 90 Prozent der Gebäude auf der Insel, die Wiederaufbauarbeiten konnten jedoch schnell bewältigt werden. Im Juli 2012 wurde lokalen Aborigine-Stämmen ein über 60 Hektar großes Gebiet übergeben. Schon seit Jahren ist Magnetic Island gerade auch durch die Nähe zum Great Barrier Reef ein überregional populäres Erholungs- und Urlaubsgebiet für Badegäste und Naturfreunde.

Strände und Buchten auf Magnetic Island

Schöne Sandstrände und Badebuchten finden sich vor allem an der Westküste sowie an der Horseshoe Bay, Nelly Bay, Geoffrey Bay und Alma Bay. Sehenswürdigkeiten sind etwa die historischen Schiffswracks der „SS Bee“ an der Picnic Bay, der „SS City of Adelaide“ an der Cockle Bay, der „PS George“ am Hawking Point und der deutschen Barke „Moltke“ an der Geoffrey Bay. Der wichtigste Ort für den Fremdenverkehr auf Magnetic Island ist Nelly Bay, wo sich auch der Fährhafen befindet. In dem Dorf Arcadia finden häufig amüsante Krötenrennen statt. Weitere Veranstaltungen mit viel Publikumsandrang sind die „Great Tropical Jazz Party“ im August, der „Great Island Trek“ und die „SeaLink Magnetic Island Race Week“ im September sowie der „Maggie Island Triathlon“ im Oktober.

Meine Tipps für Magnetic Island

  • The Forts Walk
  • Horshoe Bay

#3 Whitsunday Islands und Whitehaven Beach

Das Eldorado für Segler ist ein tropischer Fleckenteppich. Die Inselgruppe der insgesamt 74 „Pfingstsonntagsinseln“ liegt ca. 900 Kilometer nördlich von Brisbane, Bowen und Proserpine im Bundesstaat Queensland. Gemeinsam bilden sie den 170 km² großen Whitsunday-Islands-Nationalpark, der speziell als Kalbungsgebiet für Buckelwale zwischen Mai und September bekannt ist. Dauerhaft bewohnt sind jedoch nur 17 Inseln, die meisten der insgesamt knapp 1.600 Einwohner leben auf Whitsunday Island und Hamilton Island. Der Ngaro-Aboriginestamm lebte schon vor ca. 9000 Jahren auf Hook Island, Anfang Juni 1770 wurden die Inseln von James Cook entdeckt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann die britische Kolonisation, in den frühen 1880er Jahren wurden erste Pachtverträge ausgestellt. Ab ca. 1920 entstanden die ersten touristischen Unterkünfte, der Bau der Straße zwischen Airlie Beach und Shute Harbour 1962 machte die Inseln deutlich besser zugänglich. Seither haben sich die Whitsunday Islands immer mehr zu einer populären Ferienregion entwickelt.

Zumeist eher luxuriöse Resorts und Hotels gibt es heute auf Daydream Island, Hayman Island, Hamilton Island, Hook Island, Lindeman Island sowie Long Island und South Molle Island. Kleine und in der Regel rustikale Campingplätze finden sich hingegen auf Armit Island und Henning Island. Dent Island bzw. Hamilton West bei Hamilton Island wird wegen des dortigen „Hamilton Island Golf Club“ häufig von Tagesgästen besucht. Zu den schönsten und bestbesuchten Sandstränden gehören der sieben Kilometer lange Whitehaven Beach auf Whitsunday Island und Chalkie’s Beach (Stockyard Beach) an der Westküste der gegenüberliegenden Haslewood Island. Ein Dutzend Strände, zahlreiche Möglichkeiten für Wassersport sowie gepflegte Golf- und Tennisplätze gibt es auf Brampton Island. Durch den gleichnamigen Nationalpark verlaufen viele reizvolle Wanderwege. Wegen weitläufiger Korallenriffe und diversen Schiffswracks als Tauchrevier beliebt ist auch Keswick Island.

 

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